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Meine Geschichte

Wie alles begann ...

​Meine Geschichte begann kurz nach der Matura - ich lernte meinen Mann kennen. Nach 5 Jahren haben wir geheiratet. In unserem Umfeld gab es sehr schnell die Vermutung, dass nun auch sehr schnell Kinder folgen würden.

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Damals waren unsere Gedanken allerdings ganz woanders. Festigen in unseren Berufen, mein Mann hat sich damals auch gerade selbstständig gemacht, unsere Hobbies - Tanzen, Reiten - ausleben.

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Ans Kinder bekommen haben wir damals noch überhaupt nicht gedacht.

 

Es war klar für uns, dass Kinder für uns dazu gehören, aber noch nicht zu diesem Zeitpunkt.

 

Also haben wir uns auf unser gemeinsames Hobby, das Turniertanzen, gestürzt und sind hier auch viel herumgereist, um Turniere zu bestreiten.

Wir waren der Meinung, dass es schon funktionieren wird, wenn wir dazu bereit sind, um mit der Kinderplanung zu beginnen. Einfach die Pille absetzen.

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Nach einigen Jahren - ich war 32 Jahre - war es dann so weit, und wir haben die Pille weggelassen.

 

Wenn es jetzt passiert, passt es!

Wenn das Einfachste der Welt nicht so einfach ist


Aber einfach so wollte es leider nicht passieren. Das erste Jahr haben wir einfach so laufen lassen. Aber dann begann ich genauer zu schauen - Ovulations-Apps, Ovulations-Tests, Geschlechtsverkehr zum möglichst richtigen Zeitpunkt.

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Dies ging über 3 Jahre. Dann haben wir die ersten Untersuchungen gemacht - Spermiogramm bei meinem Mann und ein Eileiterröntgen bei mir.

Beim Eileiterröntgen kam heraus, dass bei mir von Geburt an nur ein Eileiter funktionsfähig ist. Was mit dem zugehörigen Eierstock ist, war noch fraglich. Also wurde ein MRT gemacht -
Ergebnis: der Eierstock dürfte verkümmert sein.

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Laut Gynäkologin ist es kein Problem auch mit nur einem Eileiter und Eierstock schwanger zu werden.

Also versuchen wir es weiter und die Hoffnung ist jeden Monat wieder da.

Der Beginn unserer unterstützten Kinderwunschreise

Durch Zufall habe ich etwa ein Jahr später die Website eines Kinderwunschspezialisten entdeckt.

 

Nach kurzer Überlegung haben wir uns einen Termin ausgemacht.

Hier haben wir noch die Information erhalten welche Untersuchungen wir noch machen sollten.

 

Wir haben auch einen Überblick über die Möglichkeiten bekommen - Insemination oder IVF/ICSI.

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Wir haben uns letztendlich gleich für den Weg der IVF/ICSI entschieden, da wir nicht noch mehr Zeit verlieren wollten.

Die erste ICSI

 

2 Monate später waren wir im Kinderwunschzentrum und hatten die erste ICSI-Behandlung.

Ich hatte sehr großen Respekt davor, mir selbst Spritzen geben zu müssen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es sogar immer eine Herausforderung für mich eine Impfung zu bekommen.

Jede Spritze in der Stimulationszeit war eine Überwindung, ging aber trotzdem ganz gut. Und schon war der Tag der Punktion da. Wir hatten für nur einen Eierstock sehr gute Ergebnisse. 5 Tage später dann der Embryotransfer - ein Embryo durfte bei mir einziehen. Leider hat es keine weitere Eizelle so weit geschafft, um eingefroren werden zu können.

Die Zeit bis zum Schwangerschaftstest verging eigentlich sehr schnell. Kurz vor Weihnachten - es war ein Freitag - ging ich in der Früh ins Labor für die Blutabnahme und etwa um die Mittagszeit kam der ersehnte und auch gefürchtete Anruf. In diesem Fall war es der ersehnte Anruf, denn der Test war positiv - ich war gleich beim ersten ICSI-Versuch schwanger geworden.

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Der Termin für den Ultraschall zur Herzaktivität war nach den Weihnachtsferien geplant. Die Zeit bis dahin haben wir genossen und unser Kleines im Bauch willkommen geheißen!

Beim Ultraschalltermin nach den Weihnachtsferien haben wir das Herzchen von unserem kleinen Baby fleißig schlagen sehen.

 

Damit war ich aus der Behandlung unseres Kinderwunschspezialisten entlassen und bin zu meiner bisherigen Gynäkologin zurück gewechselt. Der nächste Termin war etwa 3 Wochen später, dann sollte ich meinen Mutter-Kind-Pass bekommen.

Wenn auf einmal der Boden unter den Füßen weggerissen wird

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Bei diesem Termin konnte mein Mann leider nicht dabei sein. Dies war für mich kein Problem, weil ich mir dachte - ich bringe ihm ein neues Bild mit. Der Gedanke, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte, kam uns nicht.

Beim Termin selbst ging ich mit guten Gedanken zu meiner Ärztin. Leider kam die Ernüchterung sehr schnell bei der Untersuchung. Sie konnte keine Herzaktion mehr feststellen. Mir wurde bei diesen Worten der Boden unter den Füßen weggezogen. Das konnte doch nicht sein, das durfte nicht passieren!

In Schockstarre bin ich nach Hause gefahren und habe meinen Mann informiert. Sicherheitshalber haben wir beim Kinderwunschspezialisten noch eine Kontrolle gemacht. Leider gab es kein anderes Ergebnis.

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Von Seiten meiner Gynäkologin hatten wir zu diesem Zeitpunkt nur die Möglichkeiten abzuwarten oder Medikamente zu nehmen.

Wir haben uns damals einfach nur überfordert gefühlt, und wussten nicht, was wir machen sollten. Insbesondere, da eine weitere zeitnahe Unterstützung durch meine Gynäkologin nicht möglich war, da die Semesterferien bevorstanden, sie dann nicht da war und somit auch keine Curretage durchführen konnte.

Unser Kinderwunschspezialist hat uns dann sehr unterstützt und weiter betreut, letztendlich wurde dann eine Currettage gemacht.

Wir waren am Boden zerstört und haben die Welt nicht mehr verstanden. Da hat sich endlich ein Baby zu uns auf den Weg gemacht und dann konnte es nicht bleiben.

Trauer - Hoffnung - Enttäuschung

 

Es hat gedauert, bis wir wieder nach vorne blicken konnten. Trotzdem war der Wunsch so stark, dass wir schon nach 2 Monaten den nächsten ICSI-Versuch gemacht haben.

Und auch dieser war erfolgreich, ich wurde schwanger. Aber diesmal verließ uns unser Baby leider schon in der 6. SSW mit Blutungen.

 

Nach diesem Versuch entschieden wir uns beim nächsten Mal eine Polkörperbiopsie machen zu lassen. Das war dann im Herbst. Es sah alles sehr gut aus, 2 gesunde Embryonen zogen beim Transfer bei mir ein. Aber leider war dies der erste Versuch, der nicht geklappt hat.

 

Es folgten viele weitere Versuche und ich bin auch noch zwei Mal schwanger geworden - immer im Herbst. Leider haben auch diese Schwangerschaften nicht gehalten, und wir mussten unsere Kinder zu den Sternen ziehen lassen.

Jedes Mal war die Hoffnung da - ein kräftiger Herzschlag beim ersten Ultraschall und unendlich große Enttäuschung beim darauffolgenden Ultraschall, wenn das Herzchen nicht mehr geschlagen hat.

Untersuchungen, Alternative Unterstützung

und ganz viel Hoffnung

 

Wir haben sehr viel gemacht & probiert. Alternative Methoden bzw unterstützendes - Shiatsu, TCM, Akupunktur, CranioSacral Behandlungen. Und auch bei den medizinischen Möglichkeiten - diverse Untersuchungen, wie Immunologie, Gerinnung, Genetik, Gebärmutterspiegelung und sicher auch noch einiges mehr.

Wir sind mit unseren Befunden auch noch zu einer deutschen Spezialistin gegangen, die uns einen Behandlungsplan erstellt hat. Auch dieser musste nochmals angepasst werden.

Unser großes Regenbogenwunder

Und dann war es endlich so weit: Ende 2019 bin ich wieder schwanger geworden!

Wir haben uns von Ultraschalluntersuchung zu Ultraschalluntersuchung vorgetastet. Immer mit der großen Hoffnung, dass alles in Ordnung ist und das Herzchen unseres Babys stark und kräftig schlägt.

Die Angst war leider auch ein stetiger Begleiter.

Dieses Mal ist alles gut gegangen und unsere Regenbogentochter ist im Sommer 2020 auf die Welt gekommen und unsere große Freude.

 

Bis wir sie in den Armen halten konnten waren es im Endeffekt zehn ICSI-Behandlungen, unzählbar viele Spritzen und leider auch vier Fehlgeburten und damit vier Kinder bei den Sternen.

Ja, die Zeit mit einem Baby bzw. Kleinkind kann sehr anstrengend und fordernd sein,

aber sie ist auch so extrem wundervoll!

 

Deshalb sehnen wir uns auch nach einem zweiten Kind.

Ändert sich etwas durch die Schwangerschaft?

Unsere Hoffnung war groß, dass die erfolgreiche Schwangerschaft und Geburt in meinem System etwas geändert hat, und es nun vielleicht auf natürlichem Weg klappen würde.

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Und diese Hoffnung wurde belohnt und ist in Erfüllung gegangen. Ich wurde in kurzer Abfolge zweimal schwanger. Die erste Schwangerschaft hielt leider nur einige Tage, die Zweite länger, aber leider nicht lange genug, um unser Kind im Arm zu halten.

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Wir waren so überglücklich beim positiven Schwangerschaftstest kurz vor Weihnachten. Aber auch hier war die Angst ein Begleiter.

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Wir sind recht bald zur ersten Ultraschalluntersuchung gegangen - Ende der 7. SSW. Aufregung, Angst und ganz viel Hoffnung. Und die Erlösung kam schnell im Ultraschall - ein kräftiger kleiner Herzschlag!

Große Erleichterung! Dann haben wir noch alles notwendige besprochen und auch den nächsten Termin für in etwa drei Wochen abgesprochen.

 

Zur Spezialärztin in Deutschland wurde eine Blutprobe für die notwendige Kontrolle geschickt und auf das Ergebnis gewartet. Das Ergebnis kam recht schnell. Generell waren die Werte alle in Ordnung. Nur das Progesteron war um einiges zu niedrig. Da mir das keine Ruhe gelassen hat, habe ich meinen Frauenarzt kontaktiert und wir haben sehr schnell einen Termin zur Kontrolle und etwaige Progesteron-Therapie gemacht.

 

Die Zeit zum Ultraschall verging schleppend, weil ich plötzlich kein gutes Gefühl mehr hatte. Und leider kam dann die traurige Erkenntnis, dass das Herzchen unseres kleinen Babys nicht mehr schlug. Um ganz sicher zu gehen, haben wir nach zwei Tagen nochmal eine Kontrolle gemacht, aber die hat leider nichts geändert. Ich war gerade in der 9. SSW.

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Am Boden zerstört bin ich nach Hause zu meiner kleinen Tochter. Das Zusammensein mit ihr hat mich getröstet und mich aufrecht gehalten.

Trauer & Loslassen


Diesmal hatten wir das Glück, dass wir Unterstützung einer Hebamme hatten, die bei frühen Fehlgeburten begleitet. Sie hat mir viele Tipps und Hinweise gegeben, was ich machen kann bzw. worauf ich achten sollte.

Wir haben uns entschieden zu warten, dass unser Baby auf die Welt kommt. Am Anfang ging das Warten auch ganz gut. In der zweiten Woche wurde ich zunehmend unruhiger, weil sich gar nichts getan hat. Wir haben dann doch mal wegen einem OP-Termin gesprochen und diesen fixiert.

 

Am Abend vor der geplanten OP habe ich dann Krämpfe bekommen. Wie ich dann später gemerkt habe, waren das Wehen. An diesem Abend ist unser Baby am Ende der 10. SSW zu Hause auf die Welt gekommen. Dies war auch der Tag, an dem unsere Regenbogentochter 1,5 Jahre alt geworden ist. Anscheinend wollte unser Baby diesen speziellen Geburtstag!

Durch die Tipps der Hebamme konnte ich unser Baby auffangen. Sie kam dann auch noch vorbei und hat uns dabei geholfen unser Baby anzusehen, da die Fruchtblase noch komplett intakt war. Ich konnte mein Baby dann noch in den Händen halten. Nicht größer als ein Daumennagel, aber bereits komplett - Augen, Nase, Mund, Ohren, Arme, Beine. Alles da, nur einfach in Mini-Format.

Wir konnten auch noch Erinnerungsfotos machen, was uns sehr viel bedeutet hat. Da dies bei unseren ersten vier Sternenkindern nie möglich war.

 

Wir haben geweint, getrauert & uns verabschiedet - gemeinsam.

Die Geschenke meiner Sternenkinder


Diese Erfahrung hat in mir den Wunsch gestärkt, anderen Frauen zu helfen. So schlimm es war, unsere Kinder zu den Sternen ziehen zu lassen, aber sie haben mir einen neuen Weg aufgezeigt. Und dafür bin ich ihnen so sehr dankbar. Und sie sind immer bei uns - in unseren Herzen!

 

Deshalb habe ich während meiner Karenz mit der Ausbildung zu Lebens- und Sozialberaterin begonnen, da ich in mir spürte, Frauen die ähnliche Hindernisse überwinden müssen, zu helfen. Die kleine Geburt unseres letzten Babys hat mich noch zur Ausbildung von Rosa Koppelmann (Frauen für Frauen - Vertrauen nach Fehlgeburt) geführt.

 

Meine eigenen Erfahrungen & Erlebnisse und all das erlernte Wissen möchte ich nun einsetzen, um Frauen auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Bei unerfülltem Kinderwunsch und auch Unterstützung nach Fehlgeburten in Wien.

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